Es begann mit einem Planwagen voller Tand .......
Fasnet wurde in der ehemals Freien Reichsstadt Buchau schon seit Jahrhunderten gefeiert. Schon 1672 wurde die Buchauer Fasnet in den Stiftsprotokollen erwähnt. Ab Anfang 1900 feierte der Faschingsverein Fidelia eine großartige Fasnet in Buchau, später dann mit dem Prinz Karneval als Symbolfigur, die dann allerdings mit dem Beginn des Krieges eingestellt wurde. In den Fünfziger Jahren wurde eine großartige Saalfasnet in Bad Buchau gefeiert. Es war ein ebenso bescheidener wie schwerer Anfang als sich zu Beginn der Sechziger-Jahre einige junger Männer entschlossen, die Buchauer Fasnet wieder zu beleben. Zuerst zogen sie mit einem Planwagen, vollgestopft mit scheinbar unnützen Dingen und Haushaltsgegenständen aus den Dachkammern der Eltern und Großeltern durch die Straßen der Stadt. Mit einem Anhang maskierter Kinder ging man von Geschäft zu Geschäft, wobei versucht wurde den mitgeführten Tand an den Mann oder die Frau zu bringen. Nach diesen neuen Anfängen folgte vor fünfzig Jahren schließlich die Gründung der Narrenzunft Moorochs e.V. Bad Buchau. Mit dem Biberacher Josef Hasenmaile wurde ein Bildhauer gefunden, welcher holzgeschnitzte Masken entwarf und fertigstellte, die allesamt in enger Verbindung mit der Federseeheimat stehen. Dies sind die namensgebenden Moorochsen, die Seerosen, die Weller, die Riedmeckeler, die Galgenvögel und als Einzelmaske der Herrscher über das Federseegebiet und Beschützer der Zunft der Vater Federsee. Die Moorochsenzunft entwickelte sich bis heute zu einem 1000 Mitglieder zählenden Verein mit einer Schalmeiengilde, einer Brauchtumsgruppe und den Jungnarren und mit einem nationalen und internationalen Bekanntheitsgrad und hat sich als Mitglied in der Gabelbruderschaft, in der Vereinigung Freier Oberschwäbischer Narrenzünfte (VFON), sowie in der gesamten schwäbisch alemannischen Fasnetslandschaft einen Namen gemacht hat.
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